Partnerschaft dank Patent

Partnerschaft dank Patent

Wir haben uns schon mehrfach mit der wunderbaren Welt der Patente beschäftigt: Sowohl Erfindungen aus dem Bereich Kindererziehung als auch die Geschichte der Einkaufstüte waren schon mal Thema auf unserem Blog. Doch wir können von besonderen Patenten einfach nicht genug bekommen! Dieses Mal geht es um Patente rund um das Thema Beziehung. Lesen Sie weiter, um die Schnittstelle zwischen Erfindergeist und Partnerschaft zu entdecken!

Romantik und Innovation passen nicht zusammen? Von wegen! Ein Blick in die Patentwelt zeigt die besondere Vielfalt der Ideen rund um das Thema Partnerschaft. Ob Single, Vergeben oder in Sorge vor einer Scheidung: Diese Erfindungen sollen in allen Beziehungsphasen Abhilfe schaffen.

Auf Partnersuche

Unfreiwillig Alleinstehende, für die gängige Verkupplungsoptionen nicht funktionieren, können ihre Hoffnung nun in neue Ideen setzen. Wer dabei in Punkto Aussehen unsicher ist sollte da erstmal zu diesem System für Schönheits-, Kosmetik- und Modeanalyse greifen. Diese 2019 patentierte Erfindung analysiert Gesichtszüge, um individualisierte Vorschläge für die optische Selbstdarstellung zu generieren. Das System verspricht, Persönlichkeit und Alter, aber auch Ereignistauglichkeit eines Looks zu berücksichtigen. So können dann alle Singles optimal gestylt den Partnermarkt betreten.

Optische Optimierungen wären bei dem Web-basierten Datingdienst mit einem Filter zum Filtern potenzieller Freunde/Partner unter Verwendung von körperlichen Attraktivitätskriterien jedem Single zugutegekommen. Mit dieser Erfindung sollten mögliche Matches in Attraktivitätsstufen eingeteilt werden, um sicherzustellen, dass niemand eine zu (un)schöne Person bei einem Date ertragen muss. Leider wurde diese 2004 eingereichte Patentanmeldung nicht weiterverfolgt.

Ein 2014 gewährtes US-Patent nutzt Attraktivität auf eine andere Art. Die Erfindung betrifft ein Gesichtsfotobasiertes Datingvorschlagssystem. Dabei bewerten Benutzende zunächst andere Benutzende hinsichtlich ihrer Attraktivität, sodass das System ein individualisiertes Präferenzprofil erstellen kann. Potenzielle Matches werden dann optisch mit dem Profil abgeglichen, um ausschließlich subjektiv attraktive Personen als Optionen anzubieten.

Das mag für manche Personen vielleicht alles etwas oberflächlich klingen. Zum Glück gibt es dieses 2011 patentierte erweiterte Beziehungsvorhersagesystem. Hier gelten nicht nur Äußerlichkeiten (obwohl auch Charakteristiken wie Gewicht, Größe und Haar und Augenfarbe anzugeben sind), sondern auch ganz innere Werte. Denn bei diesem System soll zusätzlich eine Körperflüssigkeitsprobe an ein Labor geschickt werden, um auch auf genetische Eignung überprüfen zu können. Diesen Prozess müssen Singles auch nicht allein durchstehen: Die Beschreibung schlägt explizit die Einbeziehung von medizinischem Personal oder Geistlichen vor. Interessierte sollten sich diese Erfindung allein wegen der ausdrucksvollen Zeichnungen nicht entgehen lassen.

Partnerschaft braucht Pflege. Und rechtliche Absicherung.

Nun hat man sich mithilfe von Gesichtsanalysen und/oder Speichelproben eine Beziehung beschafft. Doch woher weiß man eigentlich, ob es gut läuft? Genau dieses Problem sollte dieses System und Verfahren zum Schaffen einer Datenanzeige zur Überwachung einer Beziehung zwischen zwei Individuen lösen. Hierbei sollten die zwei Personen Ereignisse von beziehungsförderndem Verhalten der jeweils anderen Person eingeben. So sollte das System dann hilfreiche Grafiken erstellen, um den aktuellen Stand der Dinge in der Partnerschaft darzustellen. Je nach Status sollten hilfreiche Tipps, Belohnungen und Vorschläge die Zufriedenheit der Personen verbessern. Leider wurde diese 2013 eingereichte Patentanmeldung nicht weiterverfolgt.

Doch nicht immer reichen vermehrte Komplimente und romantische Wochenenden aus: 2003 versuchte ein amerikanischer Mann (erfolglos), seine Idee für eine Eheversicherung zum Schutz vor Scheidungen patentieren zu lassen. Die Idee beinhaltet Auszahlungen für Paare, die sich nicht scheiden lassen. Auch sollte im Rahmen dieser Versicherung öffentlich vor den „vernichtenden Auswirkungen“ von Scheidungen für Einzelne und die Gesamtgesellschaft gewarnt und aufgeklärt werden.

Zum Thema Scheidung dachte sich 2015 ein Amerikaner wohl, Vorsorge sei besser als Nachsorge und reichte eine – nun ja – problematische Patentanmeldung ein. Durch ein System und Verfahren zur Zuordnung von Individuen auf der Basis der Scheidungsrate in ihren jeweiligen Herkunftsländern sollten Personen andere Singles finden, die aufgrund ihres kulturellen Hintergrundes eine besonders ausdauernde Beziehung versichern sollten. Es wurde kein Patent gewährt.

 

 

Ob auf Partnersuche oder in einer Beziehung, die Erfinderwelt ist voll mit Patentideen, um aus jeder Situation das Beste rauszuholen. Manche Lösungen mögen etwas befremdlich anmuten, doch jede Revolution erfordert auch immer Mut zum Ungewöhnlichen. Wie schön, dass der Fortschritt auch auf Beziehungsprobleme eingeht!

(O.M., 2021)

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