DIE SPRACHE(N) DER WISSENSCHAFT

DIE SPRACHE(N) DER WISSENSCHAFT

Schon seit vielen Jahren hält Englisch die sprachliche Vorherrschaft wissenschaftlicher und akademischer Texte inne. In diesem Blogbeitrag lesen Sie, warum es wichtig ist, Forschungsergebnisse ins Englische zu übersetzen—und warum Englisch nicht die einzige Sprache ist, die zählt.

Heutzutage ist es für Akademiker, die ihre Arbeit an eine große Leserschaft herantragen wollen, oft unumgänglich, ihre Forschung auf Englisch zu veröffentlichen. Die 50 bedeutendsten wissenschaftlichen Journals sind in den USA oder dem Vereinigten Königreich ansässig und die dominierende Anglisierung wissenschaftlicher Sprache hat tiefe Wurzeln. Auch dort, wo Englisch keine Amtssprache ist, gibt es oft weitaus mehr englische als landessprachliche Publikationen. So steht in den Niederlanden das Verhältnis von englischsprachigen zu nicht-englischsprachigen wissenschaftlichen Publikationen bei unglaublichen 40:1.

Während die einen diesen Trend sowie die allgemeine kulturelle Hegemonie des Englischen verfluchen, stufen andere sie wiederum als Realität unserer Zeit ein und verweisen auf die Rolle des Lateinischen als Lingua Franca vor vielen Jahrhunderten. In 50 oder 100 Jahren könnte die Situation ganz anders aussehen. Doch erstmal kommen Wissenschaftler nicht um Englisch herum.

Wissenschaftliche Texte übersetzen und lektorieren

Akademiker mit sehr guten Englischkenntnissen können natürlich ihre Texte selber schreiben und diese dann von einem Muttersprachler lektorieren oder Korrektur lesen lassen—vorzugsweise von jemandem, der tiefgreifende Fachkenntnisse aufweist. Allerdings birgt diese Vorgehensweise gewisse Risiken, denn bereits kleinste Nuancen können signifikante Bedeutungsveränderungen zur Folge haben. Und auch wenn sich etwas auf Englisch gut liest, kann ein unglücklich gewähltes Wort die Aussage zu einer machen, die so nicht intendiert war. Allgemein sind Texte, die von Nicht-Muttersprachlern mit ausgeprägten Englischkenntnissen trotzdem weniger flüssig zu lesen als die eines Muttersprachlers. Deshalb muss mit besonderer Aufmerksamkeit lektoriert werden, um sicherzustellen, dass die gewünschte Bedeutung übertragen wird und dass der Text nicht aus sprachlichen Gründen abgelehnt wird.

Die verlässliche Alternative ist, die Texte in der eigenen Muttersprache zu verfassen und sie anschließend übersetzen zu lassen. Auch hier ist es wichtig, dass der Übersetzer ein solides Verständnis des Ausgangsmaterials mitbringt. Für optimale Ergebnisse ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Autor und Übersetzer empfehlenswert. Zwar haben manche Menschen – beispielsweise Studierende mit kleinem Budget – Bedenken wegen der Kosten einer Übersetzung, doch oft übersteigen die Vorteile die Kosten. Die Abgabe eines professionell übersetzten Texts anstatt eines in der Zweitsprache geschriebenen kann Positives bedeuten für Ruf, Karriere und Verdienstmöglichkeiten.

Warum in der Wissenschaft nicht nur Englisch zählt

Auch wenn Englisch ohne Zweifel die dominierende Sprache der heutigen Wissenschaft darstellt, wäre es ein Fehler zu glauben, es sei die einzige Sprache, die zählt. Gleichermaßen ist es keineswegs der Fall, dass englischsprachliche wissenschaftliche Texte nie in andere Sprachen übersetzt werden müssen. Entscheidend ist letztendlich immer die Zielgruppe.

Will man beispielsweise seine Umweltforschung veröffentlichen, die in einem nicht-englischsprachigen Land betrieben wurde, erreicht man sicherlich eine größere Leserschaft, wenn man seine Artikel in englischer Sprache publiziert. Doch was, wenn die Forschungsergebnisse für die Lokalpolitik von Bedeutung sind? In solchen Fällen wären verständlich vermittelte Forschungsergebnisse wertvoll für die dortige Bevölkerung oder auch die Nationalpolitik. Das gilt natürlich genauso für die Geisteswissenschaften, aus denen Beiträge zu wichtigen gesellschaftlichen Trends in bestimmten Ländern oder zu neuen geschichtlichen Aufarbeitungen bedeutender Ereignisse hervorgehen. Mittlerweile sind auch durch die Open-Access-Bewegung eine Vielzahl wissenschaftlicher Artikel nur ein paar Klicks entfernt. Kooperationsmöglichkeiten und berufliche Aufstiegschancen eines Wissenschaftlers hängen oft stark davon ab, dass die richtigen Leute auf seine Arbeit zugreifen können in einer Sprache, die sie verstehen. Es gibt also gute Argumente dafür, wissenschaftliche Publikationen in mindestens zwei Sprachen zu veröffentlichen.

GST und wissenschaftliche Texte

GST besitzt jahrelange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit führenden deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Ob Natur- oder Geisteswissenschaften, ob Bildung oder Geschichte: Wir liefern sorgfältige, professionelle Übersetzungen von allen Sprachen in alle Sprachen, wann und wie sie benötigt werden. Unsere Übersetzer sind nicht nur Sprachexperten, sondern auch im Besitz eingehender Kenntnisse der jeweiligen Übersetzungsgebiete.

Bei bereits geschriebenen akademischen Texten, die von einem Nicht-Muttersprachler der englischen oder einer weiteren Sprachen verfasst wurden, bieten wir Lektorate und Korrekturlesen an. Bevorzugt arbeiten wir eng mit dem Autor zusammen, um sicherzustellen, dass der fertige Text genau das zum Ausdruck bringt, was der Verfasser im Sinn hat.