Die modernen Möglichkeiten, die durch maschinelle Übersetzung geboten werden, wecken Ängste vor der Ersetzung von Menschen durch Maschinen. Tatsächlich lassen sich Menschen im Übersetzungsprozess nicht wirklich ablösen. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, weshalb man keine Angst vor diesem technologischen Fortschritt haben sollte.
Künstliche Intelligenz und neuronale Netzwerke
Künstliche Intelligenz, KI, wird Jahr für Jahr, nun ja, intelligenter. Sie wird immer mehr Teil unseres Alltags und kommt bei digitalem Banking, selbstfahrenden Autos und Smartgeräten zum Einsatz. Ein weiteres Gebiet, in der sie genutzt wird, ist die Übersetzung.
Die maschinelle Übersetzung basiert auf sogenannten neuronalen Netzwerken. Neuronale Netzwerke kann man sich in etwa wie künstliche Gehirne vorstellen, die man mit Informationen „füttert“. Um Texte zu übersetzen, nutzen die neuronalen Netzwerke die Texte, die ihnen zugeführt wurden, als Grundlage.
Maschinelle Übersetzung: der große Angstmacher
Die technologischen Möglichkeiten maschineller Übersetzung sorgen in Übersetzerkreisen für Bauchschmerzen und Unruhe. Die Angst ist dieselbe wie in anderen Industrien: Künstliche Intelligenz könnte Menschen überflüssig machen. Wer, fragen sich viele, braucht schon menschliche Übersetzer, wenn es Maschinen genauso gut können?
Doch genau diese Frage ist irreführend. Maschinen können es eben nicht genauso gut. Sicherlich ist es beeindruckend, wie viel mit KI schon möglich ist und auch möglich sein wird. Doch insbesondere bei Sprache kann man auf Menschen nicht verzichten. Das, was eine gute Übersetzung ausmacht, ist das sie viel mehr ist als eine bloße Übertragung der reinen Bedeutung. Zu solchen Feinheiten sind Maschinen nicht fähig.
Das soll aber nicht heißen, dass die Übersetzungsbranche die Möglichkeiten neuronaler Netzwerke für Übersetzungen ignorieren sollte. Vielmehr muss diese Technologie als Unterstützung moderner Workflows genutzt werden. Denn man kann nicht einfach einen Ausgangstext durch eine Maschine „jagen“ und das Resultat gleich nutzen.
Maschinelle Übersetzung: was für Profis
Um am Ende einen schönen Text zu haben, muss man doch sehr viel beachten. Das beginnt schon damit, dass man den Ausgangstext entsprechend vorbereiten muss, denn schon kleinste Formatierungsfehler können die Maschine durcheinanderbringen. Außerdem müss man die richtigen Einstellungen in der verwendeten Software wählen, sodass der Prozess optimal verläuft.
Ist die Maschine erstmal fertig, muss das Ergebnis meist gründlich überarbeitet werden. Je nach Textsorte müssen Inkonsistenzen behoben bzw. stumpf wiederholte Wortwahl variiert werden. Dann überprüft man das Verständnis der Maschine, da es häufig vorkommt, dass sie bei mehrdeutigen Sätzen die falsche Interpretation übernimmt.
Schließlich muss man sprachlich an dem Text noch einmal feilen. Ähnlich wie bei einem Lektorat einer „normal“ angefertigten Übersetzung wird der Text mit dem Ausgangstext abgeglichen, um sicherzustellen, dass nichts fehlt und der gewünschte Ton getroffen wurde.
Dieser gesamte Vorgang benötigt übersetzerisches Können, da man häufig schwierige Passagen neu übersetzen muss. Je nach Maschine und Ausgangstext kommt es auch mal vor, dass das Ergebnis praktisch unbrauchbar ist. Jeder, der schon mal einen schlechten Text überarbeiten musste, weiß, dass das oft schwieriger ist, als ihn gleich selbst zu machen!
Mensch und Maschine: ein unschlagbares Team
Allein diese kurze Darstellung der nötigen Schritte bei der Nutzung maschineller Übersetzungstechnologie dürfte deutlich machen, dass sie nicht schnell und ohne Fachübersetzer machbar ist. Eine Anwendung ohne Expertenwissen kann leicht zu schlechten Ergebnissen führen, sodass man maschinelle Übersetzung eher als Zusatzmöglichkeit werten sollte, die ohne Fachleute gar nicht möglich ist.
Das gilt allgemein für große technologische Fortschritte. Wichtig ist, dass man die Technologie versteht und zu nutzen lernt. Dann kann man dafür sorgen, dass man sich mitentwickelt und nicht in der Vergangenheit zurückgelassen wird. Das wissen wir bei GlobalSprachTeam, sodass wir stets am Ball bleiben und immer versuchen, menschliche Kompetenzen durch moderne Mittel zu bereichern, anstatt sie damit zu ersetzen.
(O.M., 2021)
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