Dolmetscher während der Coronakrise

Dolmetscher während der Coronakrise

Die Coronakrise hat in einem besonderen Maße die Menschen betroffen, die mit Großveranstaltungen ihr Geld verdienen. Dazu gehören Musiker, Theaterschauspieler und auch alle aus der Messe- und Konferenzbranche. Zu letzteren gehören neben Herstellern, Veranstaltern und Rednern auch Dolmetscher. Lesen Sie weiter, um mehr über die Lage der Dolmetscher in der aktuellen Krise zu erfahren!

 

Die Anzahl der Dolmetschaufträge ist pandemiebedingt stark zurückgegangen. Das ist wohl keine Überraschung: Die große Mehrzahl der Messen und Konferenzen wurden aufgrund der damit verbundenen Ansteckungsgefahr abgesagt oder auf ein unbestimmtes Datum in der Zukunft verlegt.

 

Abhilfe durch kreative Konzepte

Allerdings sind zu einem gewissen Grad schon noch Veranstaltungen möglich. Ramona, unsere Koordinatorin für Dolmetschaufträge, sagt „Es gibt durchaus funktionierende Konzepte für Veranstaltungen, die sich vollständig oder teilweise im virtuellen Raum abspielen“. Die Technologie steht dafür bereit und Partner wie Tonstudios sind mehr als gewillt, dahingehende Leistungen anzubieten.

Einige der Veranstaltungen, die kreative Konzepte nutzen, setzen auf Dolmetschen aus der Distanz und sicheren Hygienemaßnahmen. „Eine Möglichkeit ist die Verlagerung des Einsatzortes in Tonstudios“, erklärt Ramona. „Die Dolmetscher sitzen dort in jeweils einer Dolmetscherkabine, die belüftet ist.“ Dadurch, dass die Dolmetscher in separaten Kabinen sitzen, kann problemlos ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.

In diesem Fall bekommen die Dolmetscher sowohl die zu bedolmetschende Person als auch die Präsentation über einen Bildschirm zu sehen. Dabei kann es sich entweder um eine Liveübertragung oder um eine Aufzeichnung handeln. Das Publikum nimmt dann so Teil, wie die meisten von uns dieser Tage an Meetings im Arbeitsalltag teilnehmen: Sie nutzen Streaming-Software, um das Ganze dann mitzuverfolgen.

Andere Konzepte sind eher Hybridmodelle. Sie finden in klassischen Messelocations statt, jedoch ohne Publikum. Das funktioniert dank der Größe der dafür verwendeten Räumlichkeiten. „Dann sind die Speaker, Dolmetscher, Tontechniker und wenige Personen, die für die Organisation zuständig sind, vor Ort und können mit angemessenem Abstand und mit Mund-Nasen-Schutz die Veranstaltung umsetzen,“ sagt Ramona.

Auch bei dieser Variante sind Zuschauer virtuell dabei. Ein Vorteil hiervon ist, dass der Messecharakter in manchen Aspekten noch erhalten bleibt, denn zumindest die Kulisse ist einigermaßen „normal“.

 

Alles nur Corona?

Das vergangene Jahr war stark von der Pandemie dominiert. Gefühlt jede Nachrichtensendung begann mit Berichten zu Infektionszahlen und Bekämpfungsstrategien. Da wäre es nicht verwunderlich, wenn die wenigen Dolmetschaufträge inhaltlich sich um das Coronavirus drehen würden.

Laut Ramona war das aber keineswegs der Fall. „Bisher waren die Inhalte Corona-unabhängig“, sagt sie. „Es ging eigentlich um dieselben Dinge wie vor der Pandemie. Das ist aber eigentlich eine schöne Abwechslung“, fügt sie hinzu.

 

Natürlich hoffen wir alle, dass die Normalität bald wieder einkehrt. In der EU haben die Impfungen schon begonnen und der Weg aus der Krise fühlt sich schon etwas echter an. Doch bis dahin müssen wir in der Not erfinderisch sein und Mut zum Umdenken an den Tag legen. Ob Präsenz- oder Distanzveranstaltung, GlobalSprachTeam bleibt ein starker Partner für ihr Event, während sowie auch nach der Pandemie.

(O.M., 2021)

 

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