Globale Übersetzungsinhalte in Zeiten der Coronapandemie

Globale Übersetzungsinhalte in Zeiten der Coronapandemie

Obwohl wir uns noch in den ersten Wochen des neuen Jahres befinden, ist es klar, dass die Coronapandemie noch eine ganze Weile unser Leben mitbestimmen wird. Wir haben schon beschrieben, wie die Pandemie unseren Alltag und die Arbeit bei GST verändert hat. Doch als Übersetzungsagentur haben wir in den letzten neun Monaten zahlreiche Aufträge bearbeitet, in denen es inhaltlich um das Coronavirus ging. Von Bildung über Verkehrsmittel bis Wissenschaft blieb kaum ein Bereich unberührt. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, was die häufigsten Themen waren und auf welche Inhalte wir uns hoffentlich bald konzentrieren können.

 

Die Anpassungsphase

Während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühling herrschte noch die optimistische Annahme, dass wir unser normales Leben nach einer kurzen und intensiven Unterbrechung wieder aufnehmen würden. Doch bis dahin – dachten wir – mussten ein paar kleine Veränderungen her.

Verkehrsunternehmen veröffentlichten schnell Richtlinien zu Masken und Abstand. Museen rieten Besucher dazu, Führungen vorab zu buchen und warnten vor einer starken Einschränkung der erlaubten Besucherzahlen. Bildungseinrichtungen skizzierten Pläne, um das Lernen temporär digital zu gestalten.

Aber der Optimismus bestand noch: Universitäten entwarfen Strategien, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter und internationale Studierende wussten, wie sie sich schützen können – Händewaschen, Abstand halten, sich auf Fluren nur in eine Richtung bewegen – nach Wiederaufnahme des normalen Unialltags. Bis dahin konnte es ja nicht mehr lange dauern, oder?

Der Wechsel ins Digitale

Als es klar wurde, dass die Pandemie eher ein Marathon als ein Sprint sein würde, drehten sich unsere Corona-Übersetzungsaufträge immer mehr um digitale Themen. Wie reagierten Erwachsenenbildungseinrichtungen und berufliche Aus- und Weiterbildungsanbieter auf die neue Herausforderung? Wie sollten wir sicherstellen, dass Senioren und Menschen aus Risikogruppen trotz Mobilitätsprobleme und digitaler Nachteile noch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können? Und was war mit Menschen in prekären Arbeitssituationen im mittlerweile so stark beanspruchten Lieferdienstsektor?

Bereits begonnene Vorgänge wurden plötzlich beschleunigt und es mussten auch neue Lösungsansätze ermittelt werden. Derweil begann bei GST die Nachfrage nach Dolmetschern für Konferenzen wieder zu steigern. Diese Veranstaltungen waren, wenig überraschenderweise, digital.

Wo sind wir jetzt?

Im letzten Jahr haben wir regelmäßig Wissenschaftspapiere übersetzt, die an die höchsten Ebenen der Politik gerichtet waren. Sie spiegelten den sich stets weiterentwickelnden Kenntnisstand über das Virus wider und zeigten auch, wie schnell sich alles ändern kann.

Ein Auftrag fiel besonders auf: Anfang Dezember übersetzten wir ein Papier, in dem der strikte November-Lockdown in Irland als effektiv und notwendige Strategie zur Senkung der Infektionszahlen hochgelobt wurde. Insbesondere das Timing des Lockdowns, nämlich zu Winterbeginn und kurz vor den Feiertagen, wurde positiv hervorgehoben und es wurde für ein ähnliches Vorgehen in Deutschland plädiert.

Die deutsche Regierung hörte auf den Rat und ich war, als irischer Staatsbürger, glücklich, mein Land als Vorbild dargestellt zu sehen.

Leider gab es zur selben Zeit vermehrt Lockerungen durch die irische Regierung, um ein „besinnliches Weihnachtsfest“ zu ermöglichen. Gleichzeitig verbreiteten sich besonders ansteckende Virusvarianten. Das Ergebnis: Anfang Januar hatte Irland nicht mehr eine der niedrigsten Infektionsraten Europas, sondern eine der höchsten weltweit. Der harte Lockdown wurde wieder eingeführt.

Dieses kurze Kapitel war beispielhaft für das Auf und Ab der gesamten Pandemie – und mehr als genug Evidenz dafür, wie wichtig es ist, dass Übersetzungen eine breite Leserschaft finden, damit wichtige Lektionen gelernt werden!

Ausblick

Der Beginn von 2021 steht unter einem virusförmigen Stern, doch die Kombination von aktuellen Einschränkungen mit beginnenden Impfkampagnen weckt Hoffnung auf baldige Besserung.

Bei GST erwarten wir nicht, dass wir bald Verkündungen öffentlicher Institutionen übersetzen, in denen Bürger dazu aufgefordert werden, ihre Masken von den Gesichtern zu reißen und Wildfremde zu umarmen. Aber wir freuen uns schon drauf, Texte zu erfolgreichen Konzepten für Hybridlernen und Homeoffice, Aufwärtstrends im Gesundheitsbereich und auf dem Arbeitsmarkt und der allmählichen Wiederaufnahme von kulturellen, Freizeit- und wirtschaftlichen Aktivitäten mit größeren Menschengruppen übersetzen zu dürfen.

Und mit etwas Glück gehören regelmäßige Dolmetscheinsätze bei gut besuchten Konferenzen auch dazu.

Doch bis dahin wünschen wir all unseren Kunden und Kollegen, dass sie gesund bleiben!

 

(O.M., 2021)

 

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